Heuristik und 
positive Grenzüberschreitung 
mit TP :
Neu orientieren
Sicher vorankommen

Weitere Horizonte entdecken........


Über bisherige Grenzen hinaus gelangen


"Gib mir einen festen Punkt außerhalb der Erde und ich hebe diese Welt aus den Angeln." Dieser bekannte Satz von Pythagoras ist keineswegs nur als Formel für den Physikunterricht brauchbar. Wir haben ihn in unsere Felderfahrung hinein übernommen. Sinngemäß erweitert, verkörpern die beiden Angelpunkte der antiken Formel nicht nur physikalische Größen, sondern können auch für Weltdeutungssysteme stehen. Ein Mensch, der in einem Bezugssystem aufwächst, denkt und handelt gewohnterweise in den Bedingungen und Grenzen dieses Systems. Lernt er ein zweites Bezugssystem kennen, etwa als einen anderen Glauben oder ein bisher unbekanntes Lebens- oder Kultursystem, ist für ihn häufig ein Zuwachs an Erfahrung und effizienter Kraft die Folge. Er kann die Welt zwar nicht unbedingt aus den Angeln haben, aber sie doch  ein Stück weit bewegen. Es kann aber auch eine innere oder äußere Krise die Folge dieser Erfahrung sein. Ein zweites Bezugssytem taucht übrigens auch mit der immer wieder rasant veränderten Welt moderner Technik, Lebensgewohnheiten bzw. im Erleben urbaner Kultur auf; auch die Begegnung mit dieser "neuen" Welt verursacht vielen Individuen Stress und tiefe Ängste. Alvin Toffler prägte dafür den Begriff "Zukunftsschock".

In einer solchen Situation gibt es, verallgemeinert dargestellt, drei Möglichkeiten des Verhaltens. Die beiden ersten Reaktionen sind aus unserer Sicht psychologisch unbefriedigend: Entweder die genannte Person zieht sich vom neuen Erlebensfeld zurück und verzichtet auf die neue Erfahrung und die damit verbundenen besseren Optionen. Oder aber sie schließt sich voll und ganz dem neuen System an. Letzeres führt dann zu einer Konvertiten- oder Aussteigermentalität. Die früher erworbenen Qualitäten und Fertigkeiten werden reduziert und das neu erfahrene Denkmuster einseitig verherrlicht; eine gewisse innere Unausgewogenheit ist meist die Folge. Eine dritte Möglichkeit erscheint uns besser: Das Weltbild des Individuums erweitert sich und der besagte Mensch wird zum echten Grenzgänger. Dieser ist in beiden Lebensbereichen daheim und kann zwischen beiden Positionen vermitteln oder einen Transfer von einem zum anderen bewirken. Die hier beschriebene Horizonterweiterung wird belohnt mit einem Zuwachs an Fertigkeiten und Lebensoptionen im Sinne von Emergenz.

Mit dieser Schlußfolgerung gelangt das Transprogramming geradezu zwingend zur Heuristik. Die damit bezeichnete Wissenschaft könnte man als Erfindungskunst bezeichnen, jedoch neigen wir im deutschen Sprachraum zu einer Fehleinschätzung des Begriffsfeldes von Erfindung, Genialität und schöpferischer Leistung. Es ist dies eine Überbewertung, die noch aus dem Geniekult und der Autoritätsfixierung vergangener Jahrhunderte stammt. Allgemeiner und damit für uns heutige Menschen zuträglicher scheint mir die moderne Definition G.Banses. Demnach handelt es sich bei der H. um "die Frage, wie man über Bestehendes, Gewußtes, Bekanntes hinauskommt, wie man bislang nicht (oder nicht so) Existierendes geistig hervorbringen kann..." Betrachten wir das Wachstumstempo unserer technischen, gesellschaftspolitischen und kulturellen Entwicklung, so erweist sich die Heuristik als eine immer wichtigere geistige Disziplin.

Bei der heuristischen Vorgehensweise helfen bestimmte, je nach Fachgebiet unterschiedliche Methodiken. Eine mathematische Heuristik wird naturgemäß anders vorgehen wie ihre Schwesterdisziplinen im künstlerischen Bereich oder der Medizin. Eine therapeutische H. wird in permanenter Anpassung an den jeweiligen Klienten, seine Situation, Sprache und seine Charta Mundi versuchen, ihm Lösungswege und Denkanstöße zu vermitteln. In Anwendungsbereichen, die auf Kreativität und Ästhetik ausgerichtet sind, kommt die Benutzung von Zufallsverfahren (aleatorischer Techniken, d.h. Zufallsverfahren wie Automatismus, Improvisation, Cut-up, Kombinatorik, Collage, Remix s.a.  Heuristik der Kunst), die Zuhilfenahme von Impulsen aus benachbarten Gebieten oder gar Grenzwissenschaften hinzu. Von diesen hat vor allem die Alchemie eine beindruckend erfolgreiche Liste an Erfindungen und Entdeckungen vorzuweisen; diese uralte "Vor- Wissenschaft" ist von ihren Zielsetzungen und ersten Versuchsanordnungen her die Mutter aller Heuristik. Doch gerade ihr Beispiel zeigt, daß es alle andere als einfach ist, durch Versuche allein zu einer effektiven Heuristik zu gelangen. Ein paar Zufallslösungen, ein wenig Glück und Intuition reichen eben nicht aus, um effektive Ergebnisse vorzuweisen. Deshalb erwies sich gerade die Alchemie als Jahrhunderte währende Epoche der Irrtümer und falschen Lösungswege. Wie der bereits zitierte  Gerhard Banse formulierte:

Nicht anders als in jedem anderen Bereich reflektierenden Denkens war der Prozeß des "Aufdeckens" dieser Bedingungen erstens kein gradliniger Progreß, der in Form einer einfachen Wissenskumulation von einem Zustand des "Nichtwissens" zu unserem heutigen Erkenntnisstand geführt hat, sondern eingeschlossen sind (notwendige!) Irrtümer, Sackgassen, Fehldeutungen usw.
Zweitens ist zu bedenken, daß an das "Erforschen" der Bedingungen der Möglichkeit von Entwurfstätigkeit nicht voraussetzungslos herangegangen wird, sondern daß bewußt, zumeist aber unbewußt "Unterstellungen" (Präsuppositionen) und "Vorurteile" vorgenommen werden, die den Erkenntnisprozeß im Sinne "relativer Apriori" in eine bestimmte Richtung lenken bzw. drängen, somit die Ergebnisse zwar nicht "vorprogrammiert" sind, jedoch nur in einer bestimmten Richtung gesucht oder in einer "vorgegebenen" Perspektive interpretiert werden.
Und genau hier erweist sich der Ansatz des TP als einzigartig und wertvoll. Das TP geht davon aus, daß wir stets über Denksysteme arbeiten und kommunizieren, welche relativ abgeschlossen sind (siehe auch die Basic- Beiträge, z.B. Charta Mundi). Dies führt zu selektiver bzw. eingeschränkter Wahrnehmung, Sinnestäuschungen und einem "Tunnelblick", welcher bestenfalls dann zu einem gewissen Erfolg führt, wenn Freunde, Bekannte oder Mitarbeiter ihn auf den passenden Anwendungsbereich lenken.

Anwender des TP haben im Laufe ihrer Ausbildung oder Therapie gelernt, diese Barrieren zu  überschreiten. Sie sind angehalten, diese veränderte Einstellung immer wieder in neuen Einsatzfeldern zu üben. Wirksame Korrektive einer einseitigen Wahrnehmung sind das oben genannte Prinzip des Pyrhagoras, ein echtes Verstehen anderer Positionen im Sinne des TP und ein anhaltende Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit.

zum Weiterlesen verweisen wir aufdie Webseite: Heuristik wissenschaftlicher Entdeckungen der Universität Bern


 
zum Anfang dieser Seite

zur Eingangsseite

Gesamtübersicht

Projekt Wegweiser

aktualisiert am 16.03.03

Copyright  ,   Bild- und Textnachweise