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Grenzen überschreiten
 

Perspektiven über das Leben hinaus
 

Das TP vertritt eine evolutionäre Lebensperspektive, wie sie u.a. von dem Biologen J.Huxley, den Philosophen Th. Dobzhansky, Henri Bergson oder dem Mediziner und Nobelpreisträger A.Carell vor längerer Zeit bereits vertreten wurden. Dieser Ansatz wird mittlerweile auch in der Psychologie weitgehend vertreten und ist auch hier nicht neu. Psychologische Systeme, welche sich in gewisser HInsicht auf das Evolutionsprinzip beziehen, werden mit Erfolg angewendet, z.B. bei Problemlösungsstrategien. Wir halten die Beiträge dieser  fachlichen Ausrichtung für hochaktuell, gerade im Hinblick auf die Ergebnisse neuer anthropologischer Forschungen. Jedoch wird der Begriff "evolutionär" bei uns nicht im darwinistischen Sinn, sondern im ursprünglichen Wortsinn verwendet. Wir beziehen den Ausdruck primär auf unsere Kultur, die in verschiedenen Etappen zu einer gewissen Höhe erwuchs wie auch auf die Entwicklung der Einzelpersönlichkeit, welche in Wechselwirkung mit ihrer Herkunftskultur und Umwelt eine gewisse personale Ausdrucksform und -kraft erreicht.

Der Beitrag des TP mutet angesichts dieser groß dimensionierten Perspektive etwas bescheiden an. Nach unserer Erfahrung ist er dennoch wichtig, weil er eine zusätzliche Dimension des menschlichen Lebens betrifft, die maßgeblich zum psychischen Wohlergehen und zur Gesundheit des Individuums beiträgt.
Es geht um die Fragestellung nach einer zeitgemäßen religiösen und spirituellen Lebensführung, welche Geborgenheit und transpersonale Perspektiven gibt, aber dennoch im Einklang mit modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen steht. Die Existenzberechtigung des Glaubens und einer an Moral und tradierten Normen orientierten Lebensweise wird gerade im Kontext der Sektenforschung deutlich. 
Damit gelangen wir auch zur Problematik des Mythos, welcher dem Menschen eine immer wieder aktualisierte Orientierung über seinen Bezugspunkt in der Welt verschaffen kann. Indem auch moderne Menschen dieses Bedürfnis nicht ausschalten können, werden sie selbst zu Erschaffern neuer, oft hoch brisanter Mythenstoffe.
Diese Motive und Stoffe sollten nicht sich selbst überlassen bleiben, sie bedürfen einer Bearbeitung und Diskussion. Sie sind nicht überzubewerten, es ist dies eine Gefahr, welcher die tiefenpsychologischen Deutungen oft unterliegen. Andererseits sollten sie aber ebensowenig als atavistische Äußerungen des menschlichen Geistes verdrängt oder verleugnet werden.

Ein psychologischer Ansatz, welcher sich nicht wenigstens an zentralen Punkten seines Entwurfes der Frage nach dem Sinn, nach Ziel und Ausrichtung unserer Existenz stellt, kann seine Anwender nicht wirklich und dauerhaft weiterbringen. Die Grundfragen nach dem Woher und Wohin sind es, welche die innere Landkarte eines Menschen mit einem letztlich tragenden Bezugssystem versehen. Die Beantwortung dieser Fragen kann - und soll -  jeweils verschieden ausfallen. Sie wird aber das Vorankommen  auf der Lebensfahrt, das Verhalten in Krisen, sowie den letztendlichen Erfolg wesentlich bestimmen.

Insofern ist dem TP eine spirituelle Dimension eigen, welche aber in keine fest umrissene dogmatische Glaubensaussage mündet. Vielmehr halten wir unsere Klienten an, soweit möglich die religiösen Lehren bzw. Lebensregeln ihres Herkunftslandes bzw. ihres  sozialen Umfeldes zu respektieren. Dies gilt natürlich nur insoweit, wie es ihnen in einer für ihr Leben konstruktiven Weise möglich ist. Gegen eine Mission bzw. einen Glaubenswechsel ist dann nichts einzuwenden, wenn die geistige Entwicklung eines Menschen oder einer Menschengruppe im oben skizzierten Sinn nach einer höheren Stufe der menschlichen Existenz verlangt. Man darf diesen Bereich eben nicht für alle Zeit festschreiben. Doch sollte ein Wechsel wohl überlegt sein und zu einem höheren Verständnis von Religion führen; viele Kulte führen eher zu einer Rückentwicklung der Persönlichkeit. Wie wir in unserem Beitrag zu Johanna Wagner ausgeführt haben, kann ein Glaubenswechsel auch zu inneren Krisen und neuen persönlichen Problemen führen. Bei günstigem Verlauf indessen werden auch vorher bestehende Probleme gelöst und Ängste abgebaut.
 
Eine feste innere Orientierung ist Voraussetzung für das Bestehen des Alltags, für Wachstum der Persönlichkeit und für den Erfolg. Sie wird unseren Anwendern mit dem Erstellen bzw. Neubearbeiten eines eigenen Kodex ermittelt.
 

"Man kann die eigenen Grenzen nur feststellen, indem man sie gelegentlich überschreitet.
Das gilt für jene, die man sich selbst setzt, ebenso wie für jene, die einem andere setzen."

                                           Josef Broukal




 
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Projekt Wegweiser

aktualisiert am 17.03.03

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